Die 7 fiesesten Bewerbungsfragen und wie Sie souverän darauf antworten
Sie sind gerade auf Jobsuche und haben vielleicht schon eine Einladung zum Bewerbungsgespräch erhalten? Herzlichen Glückwunsch! Bei der Vorbereitung aufs Jobinterview sollten Sie sich jedoch nicht nur auf die klassischen, sondern auch auf einige herausfordernde Fragen vorbereiten. Welche „schlimmen“ Bewerbungsfragen Sie im Vorstellungsgespräch möglicherweise erwarten und wie Sie selbstsicher darauf antworten können, teilen wir in diesem Artikel mit Ihnen.
Tipps für die optimale Vorbereitung
Bewahren Sie Ruhe, atmen Sie tief durch und wählen Sie Ihre Antworten mit bedacht, wenn es um die Beantwortung der kniffligen Fragen geht. Bedenken Sie: Die heiklen und unangenehmen Fragen zielen nicht vorrangig darauf ab, Ihre inhaltlichen Antworten auf die Goldwaage zu legen. Vielmehr geht es darum Ihre Stresskompetenz und „Schmerzgrenze“ zu testen. Deswegen ist es von Vorteil sich auch auf „gemeine“ Bewerbungsfragen entsprechend vorzubereiten, damit Sie nicht negativ überrascht werden. Überlegen Sie sich, worauf der Personalverantwortliche mit dieser Frage hinauswill.
Ob eine Bewerbungsfrage als fies wahrgenommen wird oder nicht, hängt von der jeweiligen Person ab. Während ein*e Bewerber*in eine Frage als schlimm ansieht, kann der andere sie als normal oder sogar hilfreich betrachten. Dennoch gibt es einige Fragen, die für viele als herausfordernd oder unangenehm empfunden werden. Hier sind ein paar typische Fragen und Empfehlungen für die Beantwortung:
1. „Was sind Ihre größten Schwächen?“
Diese Frage ist knifflig, da Sie einerseits ehrlich sein möchten, aber andererseits nicht zu viele negative Eigenschaften preisgeben möchten. Wählen Sie eine authentische Schwäche aus, an der Sie arbeiten möchten. Geben Sie auch Beispiele an, inwiefern Sie an dieser Schwäche bereits gearbeitet haben oder was Sie vorhaben, um diese zu überwinden. Das zeigt, dass Sie proaktiv sind und bereit für Veränderungen sind. Sie können auch positive Aspekte dieser „Schwäche“ anführen. Wichtig: Nennen Sie keine Schwächen, die für die Position relevant sind.
2. „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“
Mit dieser Frage wird darauf abgezielt, Ihre Ziele und Ambitionen zu erfahren. Sie kann aber auch schwierig sein, wenn Sie noch nicht genau wissen, wohin Sie Ihre berufliche Reise führt. Zeigen Sie bei dieser Frage Engagement und betonen Sie Ihr langfristiges Interesse an der Branche und dem Unternehmen, bei dem Sie sich bewerben. Machen Sie deutlich, dass Sie sich sowohl persönlich als auch beruflich weiterentwickeln möchten. Unterlassen Sie es vage oder unrealistische Ziele zu nennen, die nicht mit der Stelle oder dem Unternehmen in Einklang stehen. Erwähnen Sie stattdessen Ziele, die realistisch, aber auch herausfordernd sind. Das zeigt, dass Sie motiviert sind und kontinuierlich wachsen und sich verbessern wollen.
3. „Warum haben Sie Ihren vorherigen Job verlassen?“
Diese Frage erfordert oft, dass Sie als Bewerber*in über mögliche negative Erfahrungen sprechen, was unangenehm sein kann. Antworten Sie auf die Frage ehrlich und diplomatisch. Hüten Sie sich vor negativen Kommentaren über Ihre*n vorherige*n Arbeitgeber*in oder ehemalige Kollegen und Kolleginnen. Fokussieren Sie sich stattdessen auf Gründe, die Ihre Karriereentwicklung betreffen. Erwähnen Sie, dass Sie auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Möglichkeiten sind, um Ihre Fähigkeiten auszubauen und mehr Erfahrungen zu sammeln.
Möglicherweise stimmen die Unternehmenskultur oder strategische Ausrichtung des aktuellen oder vorherigen Unternehmens nicht optimal mit Ihren eigenen Werten und Zielen überein? Dann können Sie das ebenso erwähnen und betonen, dass Sie darin bestrebt sind ein Umfeld zu finden, das besser zu Ihnen passt.
4. „Wie gehen Sie mit Konflikten um?“
Mit dieser Frage möchte der oder die Personaler*in herausfinden, wie Sie Ihre Fähigkeiten im Umgang mit schwierigen Situationen einschätzen. Diese Frage kann unter Umständen unangenehme Erinnerungen an vergangene Konflikte hervorrufen. Doch lassen Sie sich davon nicht verunsichern: Zeigen Sie, dass Sie in der Lage sind, Konflikte konstruktiv anzugehen und nach Lösungen zu suchen. Machen Sie deutlich, dass Sie Wert auf eine offene und respektvolle Kommunikation legen und daran interessiert sind Kompromisse zu finden.
Erklären Sie, dass Sie Konflikte aktiv ansprechen und versuchen, die Standpunkte aller Beteiligten zu verstehen. Demonstrieren Sie Empathie! Sie können auch Beispiele anführen, in denen Sie erfolgreich zur Deeskalation beigetragen oder Konflikte produktiv gelöst haben.
5. „Was machen Sie, wenn Sie sich mit dem Vorgesetzten uneinig sind?“
Diese Bewerbungsfrage kann Ihre Fähigkeit zur Zusammenarbeit und Konfliktlösung testen. Der Personalverantwortliche möchte herausfinden, wie Ihr Umgang mit Meinungsverschiedenheiten mit dem Vorgesetzten ist. Beweisen Sie, dass Sie dazu imstande sind, professionell und konstruktiv mit solchen Situationen umzugehen.
Führen Sie an, dass Sie eine offene und ehrliche Kommunikation mit Ihrem Vorgesetzten schätzen. Heben Sie außerdem hervor, dass Sie in der Lage sind, Ihre Standpunkte klar und respektvoll zu vertreten. Zeigen Sie dennoch, dass Sie bestrebt sind, die Ziele des Unternehmens und die Erwartungen Ihres Vorgesetzten zu verstehen und zu erfüllen. Machen Sie deutlich, dass Sie bereit sind flexibel zu sein und Kompromisse einzugehen, wenn es darum geht, eine Lösung zu finden, die sowohl Ihren als auch den Bedürfnissen des Unternehmens gerecht wird. Erwähnen Sie außerdem, dass Sie auch bereit sind, konstruktives Feedback zu geben und anzunehmen.
6. „Warum sollten wir ausgerechnet Sie einstellen?“
Jetzt geht es darum sich selbst zu loben und die eigenen Stärken und Fähigkeiten zu betonen, was für manche Menschen unangenehm sein kann. Treten Sie selbstbewusst auf und heben Sie Ihre relevantesten Qualifikationen und Erfahrungen hervor, besonders jene, die für die Position von besonderer Bedeutung sind. Erwähnen Sie konkrete Beispiele, die zeigen, dass Sie über die erforderlichen Kenntnisse und Kompetenzen verfügen, um die Aufgaben erfolgreich zu bewältigen.
Zeigen Sie Motivation und Leidenschaft: Erklären Sie, warum Sie ein besonderes Interesse an der Position und dem Unternehmen haben. Machen Sie ebenfalls deutlich, mit welchen einzigartigen Eigenschaften Sie sich von anderen Kandidaten und Kandidatinnen unterscheiden. Stellen Sie heraus, wie diese Merkmale einen Mehrwert für das Unternehmen schaffen und zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen.
7. „Wie komme ich als Jobinterviewer bei Ihnen an, wie würden Sie mich als Interviewer beurteilen?“
Diese Frage ist äußerst heikel und kann eine besondere Herausforderung darstellen. Vermeiden Sie es auf jeden Fall, den/die Interviewer*in übermäßig zu loben oder zu bestätigen. Selbst wenn der/die Personaler*in einen sehr ehrlichen Eindruck macht und nach konstruktiver Kritik fragt, sollten Sie davon absehen.
Stattdessen ist es ratsam, auf einer Metaebene zu antworten und dabei freundlich zu lächeln. Sie könnten sowas antworten wie: „Das scheint mir fast wie eine Fangfrage zu sein. Könnten wir noch einmal auf den letzten Punkt zurückkommen, ich würde da gerne noch etwas ergänzen.“
Weitere „fiese“ Interviewfragen
- Welche Rolle spielt Geld für Sie?
- Welche drei positiven Eigenschaften fehlen Ihnen?
- Haben Sie eine Marotte?
- Weshalb sind Sie beruflich noch nicht weitergekommen?
- Warum wollen Sie Ihren aktuellen Jobwechsel, wenn er so toll ist?
- Wann haben Sie zuletzt eine Regel oder Vorschrift missachtet?
- Würden Sie sich in einem anderen Unternehmen nicht wohler fühlen?
- Was ist Ihnen wichtiger: Arbeitsergebnisse oder ein gutes Betriebsklima?
- Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen heute eine Jobabsage geben würde?
- Wenn Sie eine andere Rolle annehmen könnten, welche wäre das?
- Sie scheinen mir etwas unerfahren für die Stelle zu sein, meinen Sie nicht?
- Wie erklären Sie sich diese Lücke im Lebenslauf?
- Wie finden Sie es kritisiert zu werden?
- Welche Bücher hatten den größten Einfluss auf Ihren Werdegang?
- Was ist das Verrückteste, was Sie je getan haben?
Warum stellen Personaler*innen „fiese“ Fragen?
Personaler*innen erhalten gezielte Trainings für Vorstellungsgespräche mit Bewerber*innen. Sie erlernen Fragestellungstechniken, um diese besser kennenzulernen und festzustellen, ob sie den Anforderungen entsprechen und zum Unternehmen passen.
Darüber hinaus eignen sich Personalreferenten Techniken an, um eine Reaktion der Bewerber*innen zu provozieren. So nutzen Sie Fang- und Stressfragen, um Irritation und sogar Provokation zu erzeugen. Es ist ratsam, sich im Vorfeld auf solche Fragen vorzubereiten, um souverän und authentisch darauf antworten zu können.
Diese Fragen dürfen im Bewerbungsgespräch nicht gestellt werden.
Fazit: Die schlimmsten Bewerbungsfragen richtig beantworten
Potenzielle Arbeitgeber*innen können herausfordernde und fast schon „gemeine“ Fragen während eines Bewerbungsgesprächs stellen, um Sie aus der Reserve zu locken. Sinn und Zweck ist es Reaktionen und Fähigkeiten von Ihnen besser beurteilen zu können. Mit diesen Fangfragen möchten Personalverantwortliche die Bewerber*innen in Stresssituationen prüfen und herausfinden, welche Charaktereigenschaften diese haben und welche Ziele sie verfolgen. Dabei wird vor allem darauf geachtet, wie selbstsicher und souverän ein*e Bewerber*in auftritt.
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